Schuhfetisch, ajpnia berlin
Er dehnte sich, ein Bein auf die Barre gelegt, die Zehen zur Spitze geradlinig gespannt. Beugte sich nach unten, hielt kurz, erhob sich dann aufs Neue. Ich zögerte, beobachtete. Meine Wange zwickte, und als er sich über sein ausgestrecktes Bein erneut vorwärts beugte, sprach ich, meine Stimme leise nachhallend im stillen, warmen Raum. Der niedergebeugte Kopf hob sich, und dunkelgrüne Augen blickten auf unter lockeren Strähnen zottigen Haares in der Farbe heller Kastanien. »Sieh mich an«, forderte ich und er tat es schließlich, drehte seinen glattkantigen Kiefer herum und betrachtete mich mit seinen Kosakenaugen. So konnte ich die schlaflosen Ringe darunter sehen, die Rötungen und Flecken von vergossenen und unvergossenen Tränen. Beziehungen lustig.
Irgendwas hatte sie, das mich jedes Mal entwaffnete. Sie war klug. Aufmerksam. Clever. Dagegen fühlte ich mich wie der letzte Dorftrottel. „Das solltest du auch nicht. Das wäre ja schlimm.” sagte Anna. „Allerdings bin ich schon etwas neidisch, dass mein Loch dir jetzt noch fehlt.” „Ich würde gerne auch deinen Schwanz in mir spüren. Schuhfetisch.”Guck, letzte Woche gekauft! Jeder wird denken, wir wären ein Paar und so werde ich nicht angebaggert!” Es dauert nicht lange und Schandmaul betritt die Bühne als Vorgruppe.
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